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18.05.2017, 18:00 Uhr | Arbeitskreis Küste der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Modernisierung der Lotsenausbildung notwendig
AK Küste unterstützt Vorschläge der Bundeslotsenkammer zur Reform der maritimen Ausbildung

Die Reformvorschläge zur Modernisierung der Lotsenausbildung standen im Mittelpunkt eines Treffens vom Arbeitskreis Küste der Unions-Bundestagsfraktion mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der Bundeslotsenkammer, Kapitän Stefan Borowski. In seinem Eingangsstatement hob Borowski die Dringlichkeit einer Ausbildungsreform vor. Jedes Jahr benötige man etwa 45-55 neue Lotsen. Es gebe aber immer weniger geeignete Bewerber, weil auf Grund der Schifffahrtskrise zu wenig nautisches Personal in Deutschland ausgebildet werde. „Mit unserem neuen mehrstufigen Modell werden wir Nachwuchslotsen eine praxisnahe Ausbildung ermöglichen und ihnen dabei das notwendige nautische Know-How vermitteln“ ist Borowski überzeugt.

v.l.: Hans-Werber Kammer MdB, Kapitän Stefan Borowski, Philipp Murmann MdB

Die Vorschläge der Bundeslotsenkammer wurden im Küstenkreis begrüßt: "Neben der Digitalisierung sowie Forschung und Entwicklung gehört das Thema Aus- und Weiterbildung zu den wichtigsten Herausforderungen für die Maritime Wirtschaft. Eine Modernisierung der Lotsenausbildung ist daher notwendig, um zum einen genügend Fachkräfte zu haben und zum anderen die hohen Qualitätsstandards in Deutschland auch weiterhin aufrechtzuerhalten“ ist sich Philipp Murmann, Vorsitzender des Arbeitskreises Küste, sicher.

Da es auch in anderen Berufen im maritimen Sekundärmarkt ein Nachwuchskräfteproblem gebe, appellierte Murmann an die Branche, auch dort nach neuen Ausbildungswegen zu suchen.

Um die Attraktivität des Lotsen-Berufes weiter zu verbessern, sprach sich Kapitän Borowski zudem für eine Neuregelung der Haftungsfrage aus. Lotsen seien in den vergangen Jahren immer häufiger, z.B. von Versicherungsunternehmen oder Reedern, in Haftung genommen wurden. „Hier wurde eine Eskalations-Spirale in Gang gesetzt, die unseren Lotsen schwer zu schaffen macht“ betonte Borowski und ergänzte „Als Lotsen stehen wir zu unserer Verantwortung. Aber diese Verantwortung sollte adäquat zu unseren wirtschaftlichen Möglichkeiten sein.“ International seien die Lotsen deutlich besser gegen Haftungsrisiken abgesichert.

Die Mitglieder des Küstenkreises nahmen diesen Hinweis gerne auf: „Da das Seelotsgesetz seit 30 Jahren nicht mehr grundsätzlich überarbeitet worden ist, sollten wir dies zu Beginn der neuen Legislaturperiode überprüfen und wenn nötig anpassen“ so Hans-Werner Kammer, stellv. Vorsitzender des Küstenkreises und Mitglied im Verkehrsausschuss, abschließend.

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