Am Vorabend hatte sich der Kreisvorstand der CDU, in einer gemeinsamen Sitzung mit den Mitgliedern der Kreistagsfraktion, mit großer Mehrheit für unseren ehemaligen Innenminister als Kandidaten für das Amt des Landrates ausgesprochen. Bereits einen Tag später hatte er die Gelegenheit, sich im Rahmen dieser gut besuchten Veranstaltung den Mitgliedern, Lokalpolitikern und zahlreichen Gästen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Medien vorzustellen.

So tragisch die Umstände sind, die diese Landratswahl notwendig machen. Und so ärgerlich und traurig die Entscheidung der Genossen ist, einen Parteimann einem hier angebrachten Konsenskandidaten vorzuziehen. So gut und qualifiziert ist nun der Kandidat, den die CDU in dieses nicht gewollte Rennen schickt. Wenn schon Wahl, dann verdient Hameln-Pyrmont den Besten.

In seiner Rede machte Uwe Schünemann seine Schwerpunkte für diese Wahl deutlich. Er setzt auf die Gemeinschaft unseres Kreises, die sehr stark ist und die sich auch in den Wochen nach dem Mord gezeigt hat. Er setzt auf die Potentiale des Weserberglandes in Sachen Tourismus und Wirtschaftsansiedlung. Er setzt auf ein aktives Umgehen mit dem demografischen Wandel anstatt diese Herausforderung als schlicht vom Schicksal gegebenes Problem zu betrachten. Er setzt auf die Potentiale als vielfältiger Standort der Gesundheitsvorsorge und -fürsorge. Und er setzt auf eine gute Bildung in einer vielseitigen Schul- und Bildungslandschaft.

Sowohl in seinem Beitrag, als auch in den nachfolgenden zahlreichen persönlichen Gesprächen machte Uwe Schünemann für mich eindeutig klar, dass das gerne vom politischen Gegner gezeichnete Bild des "Harten Hundes" und der Diffamierung als "Abschiebeminister" tatsächlich ein völlig verfälschtes Zerrbild ist. Gerade diejenigen, die immer so auf Toleranz, Verständnis und ähnliches zu setzen meinen, sollten mehr zwischen dem Menschen und manchen Erfordernissen des Amtes unterscheiden. Geschichten sind zwar manchmal reizvoll, aber Fakten sollten man dabei nicht mißachten. Für unseren Landkreis kandidiert der Mensch Uwe Schünemann als Landrat. Das zeigte er bei diesem Fest. Und er hat meine volle Unterstützung.

Natürlich habe ich nicht nur andächtig ihm, unserem Fraktionsvorsitzenden Otto Deppmeyer MdL und der eigentlichen Hauptrednerin Mechthild Ross-Luttmann MdL gelauscht, sondern den Abend auch für zahlreiche interessante Gespräche genutzt.

Einzig schade war, dass ich für dieses Sommerfest und geschuldet der neuen Kandidatenlage ein für diesen Abend eigentlich geplantes Treffen mit Freunden der CDU Delligsen-Grünenplan verschieben musste. Aber auch ich kann mich nicht teilen. Und, so ist halt Politik, manchmal werden plötzlich andere Termine wichtiger.