Archiv
08.11.2014, 12:00 Uhr | Michael Vietz MdB
Mit dem Fernbus nach Hause
Der Bahnstreik behindert uns nicht in der Mobilität - ein persönlicher Testbericht
Begonnen hatte es mit der Ankündigung mitten in der Sitzungswoche, dass der jüngste Streik bei der Bahn über mehrere Tage inklusive des Wochenendes laufen würde, und der Nachricht meiner Mitarbeiter: "Wir überlegen gerade, wie wir Dich Freitag nach Hause bekommen..." Nach einigem Überlegen, Recherchieren und Grübeln wurde Plan B geboren: Fernbus. Wobei hier sogar eine Linie direkt in meine Heimatstadt angeboten wird, betrieben von einem unserer mittelständischen Busunternehmen aus Hessisch Oldendorf.
Bis zum Freitag zeichnete sich zwar ab, dass der Notfallplan der Bahn zumindest in die Richtung Hannover und anschließend Weserbergland funktionieren würde, aber trotzdem blieb es beim genannten Plan B. Warum? Dafür gab es einige Gründe:
Als kurze Quintessenz der Rückreise. Ein Fernbus ist auf jeden Fall, wie schon viele andere für sich erkannt haben, eine Alternative zur Deutschen Bahn oder anderen Verkehrsträgern wie Auto oder Flugzeug. Preislich auf jeden Fall. Man sollte allerdings nicht unbedingt auf Geschwindigkeit Wert legen, da es über die Autobahn halt doch länger dauert als per Schiene. Zusätzlich muß man einkalkulieren, dass es durch Staus oder andere Begebenheiten zum Teil zu erheblichen Verspätungen kommen kann.
Letztere Einschränkung mußte ich am Freitag dann leider live erleben. Planmäßige Abfahrt war 18:30 vom ZOB Berlin, tatsächlich los ging es dann aber erst um 20:30. Wobei mein Fernbus nicht der einzige war, den es traf. Durch eine Dank Bahnstreik deutliche Zunahme an PKW-Verkehr gab es eine zahlreiche Verspätungen, da viele Busse auch anderer Anbieter nur schwer durch die Staus kamen. Im konkreten Fall benötigte "mein Bus" auf der Hinfahrt fast die ganze Verspätung, um durch ein staugeplagtes Magdeburg zu kommen.
Ein Hinweis an die Betreiber: Die lapidaren Hinweise, es käme betriebsbedingt zu 50, 90, 105 Minuten Verspätung, sind nur begrenzt hilfreich. Ein bißchen mehr Information (Stau etc.) wäre gut, damit mal als Kunde grob selbst einschätzen kann, wie lange man eventuell warten muß.
Nach guten zwei Stunden lesend auf der Wartebank des ZOB ging es dann los. Die Fahrt war sehr angenehm, es war ein gut ausgestatteter und komfortabler Reisebus mit freiem W-Lan (Testbetrieb, funktionierte aber auch nciht schlechter als bei der Bahn), Steckdosen und bequemen Sitzen. Nach dem Zwischenhalt in Magdeburg wurde es dann auch deutlich leerer im Bus, so dass ich mich dann auch gut breit machen konnte...
Dank der späten Tageszeit ging es zügig und ohne weitere Verspätungen nach Hameln, so dass ich nach der angegebenen Zeit (aber halt 2 Stunden später als ursprünglich geplant) gegen 0:50 am Hamelner Bahnhof ankam. Die Fahrt war angenehm, der Fahrer überaus freundlich.
Es war mal eine interessante Alternative. Da ich aber regelmäßig auf eine gewisse Termintreue und zügiges Fortkommen angewiesen bin, ist es jedoch für mich keine wirklich dauerhafte Variante. Aber wer weniger Schwerpunkt auf Zügigkeit legt und zu einem annehmbar günstigen Preis durch Deutschland kommen will, für den ist es eine gute Alternative zur Bahn. Auf jeden Fall kommt man zuverlässig zum Zielort.
Noch nebenbei...
Noch zum Bahntreik an sich. Das Streikrecht ist ein hohes Gut. Wie jedes Recht sollte es jedoch mit Bedacht und Augenmaß genutzt werden. Nun mag man lange darüber diskutieren, ob der Anlass des Streiks ein guter ist oder nicht. Es geht zur Zeit ja weniger um tarifliche Themen als mehr um eine Machtfrage zwischen Gewerkschaften. Aber das ist Sache der GDL, die hier zu entscheiden hat, wofür sie ihr schärfstes Schwert einsetzt.
Persönlich finde ich den Umfang (zeitlich & regional), sowie den Termin (Wochenende & Feierlichkeiten 25 Jahre Mauerfall) schon sehr bedenklich. Hier fehlt in meinen Augen jegliches Fingerspitzengefühl. Auf diese Weise verspielt man sich leichtfertig viel Verständnis und noch vorhandene Sympathie. Ein Zeichen gegenüber der Bahn hätte man auch mit einer Beschränkung des Streiks auf den Güterverkehr setzen können, ohne gleich Millionen von Bahnkunden in Geiselhaft zu nehmen.
- Warum nicht mal einen Fernbus austesten? Das Angebot gibt es schon lange, aber bislang hatte ich noch keine praktische Erfahrung. Jedoch schon viel Gutes gehört.
- Das Ticket war immerhin schon bezahlt. Es einfach Verfallen zu lassen, ist nicht unbedingt meine Art.
- Wie schlägt sich unser heimisches Unternehmen (hier Held-Reisen) auf einer Linienstrecke?
- Ein gewisser Trotz war auch dabei. Liebe GDL, ich brauche euch nicht unbedingt, um mobil durch unser Land zu kommen...
Als kurze Quintessenz der Rückreise. Ein Fernbus ist auf jeden Fall, wie schon viele andere für sich erkannt haben, eine Alternative zur Deutschen Bahn oder anderen Verkehrsträgern wie Auto oder Flugzeug. Preislich auf jeden Fall. Man sollte allerdings nicht unbedingt auf Geschwindigkeit Wert legen, da es über die Autobahn halt doch länger dauert als per Schiene. Zusätzlich muß man einkalkulieren, dass es durch Staus oder andere Begebenheiten zum Teil zu erheblichen Verspätungen kommen kann.
Letztere Einschränkung mußte ich am Freitag dann leider live erleben. Planmäßige Abfahrt war 18:30 vom ZOB Berlin, tatsächlich los ging es dann aber erst um 20:30. Wobei mein Fernbus nicht der einzige war, den es traf. Durch eine Dank Bahnstreik deutliche Zunahme an PKW-Verkehr gab es eine zahlreiche Verspätungen, da viele Busse auch anderer Anbieter nur schwer durch die Staus kamen. Im konkreten Fall benötigte "mein Bus" auf der Hinfahrt fast die ganze Verspätung, um durch ein staugeplagtes Magdeburg zu kommen.
Ein Hinweis an die Betreiber: Die lapidaren Hinweise, es käme betriebsbedingt zu 50, 90, 105 Minuten Verspätung, sind nur begrenzt hilfreich. Ein bißchen mehr Information (Stau etc.) wäre gut, damit mal als Kunde grob selbst einschätzen kann, wie lange man eventuell warten muß.
Nach guten zwei Stunden lesend auf der Wartebank des ZOB ging es dann los. Die Fahrt war sehr angenehm, es war ein gut ausgestatteter und komfortabler Reisebus mit freiem W-Lan (Testbetrieb, funktionierte aber auch nciht schlechter als bei der Bahn), Steckdosen und bequemen Sitzen. Nach dem Zwischenhalt in Magdeburg wurde es dann auch deutlich leerer im Bus, so dass ich mich dann auch gut breit machen konnte...
Dank der späten Tageszeit ging es zügig und ohne weitere Verspätungen nach Hameln, so dass ich nach der angegebenen Zeit (aber halt 2 Stunden später als ursprünglich geplant) gegen 0:50 am Hamelner Bahnhof ankam. Die Fahrt war angenehm, der Fahrer überaus freundlich.
Es war mal eine interessante Alternative. Da ich aber regelmäßig auf eine gewisse Termintreue und zügiges Fortkommen angewiesen bin, ist es jedoch für mich keine wirklich dauerhafte Variante. Aber wer weniger Schwerpunkt auf Zügigkeit legt und zu einem annehmbar günstigen Preis durch Deutschland kommen will, für den ist es eine gute Alternative zur Bahn. Auf jeden Fall kommt man zuverlässig zum Zielort.
Noch nebenbei...
Noch zum Bahntreik an sich. Das Streikrecht ist ein hohes Gut. Wie jedes Recht sollte es jedoch mit Bedacht und Augenmaß genutzt werden. Nun mag man lange darüber diskutieren, ob der Anlass des Streiks ein guter ist oder nicht. Es geht zur Zeit ja weniger um tarifliche Themen als mehr um eine Machtfrage zwischen Gewerkschaften. Aber das ist Sache der GDL, die hier zu entscheiden hat, wofür sie ihr schärfstes Schwert einsetzt.
Persönlich finde ich den Umfang (zeitlich & regional), sowie den Termin (Wochenende & Feierlichkeiten 25 Jahre Mauerfall) schon sehr bedenklich. Hier fehlt in meinen Augen jegliches Fingerspitzengefühl. Auf diese Weise verspielt man sich leichtfertig viel Verständnis und noch vorhandene Sympathie. Ein Zeichen gegenüber der Bahn hätte man auch mit einer Beschränkung des Streiks auf den Güterverkehr setzen können, ohne gleich Millionen von Bahnkunden in Geiselhaft zu nehmen.
CDU Niedersachsen

- Stellenausschreibungen Mai 2025
- Führungsstark und verlässlich: CDU Niedersachsen freut sich auf enge Zusammenarbeit mit Bundeskanzler Merz
- Lechner: Bundesausschuss gibt Startsignal für den Politikwechsel
- Ministerpräsident Weil weicht einer Intrige. CDU plädiert für Neuwahlen.
- Lechner: Sondierungsergebnis wichtiges Signal für unser Land
CDU Deutschlands

- Nina Warken: Für eine Gesundheitsversorgung, die wirklich ankommt
- Erster Nationaler Veteranentag: Exklusiv-Interview mit Diana Herbstreuth
- Erster Nationaler Veteranentag: Exklusiv-Interview mit Henning Otte
- Deutschland übernimmt Verantwortung
- Patrick Schnieder: Straßen und Schiene müssen wieder funktionieren