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Im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramm (PPP) hat Michael Vietz den Gymnasiasten Domenik aus Uslar nominiert. Domenik berichtet seit dem was bei ihm in Kalifornien passiert und hält uns somit auf dem Laufenden. Besonders präsent ist der Unterschied zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Schulsystem. Aber auch die „midterm elections“, im November sind von Domenik aufmerksam verfolgt worden. Hier finden Sie seinen Bericht:
Mein Start hier in den USA war einfach großartig. Natürlich war es am Anfang ein bisschen komisch mit noch fremden Menschen zu leben, aber nach einem Monat sind sie schon sowas wie eine Familie für mich. Alles in einem bin ich überglücklich mit meiner Gastfamilie.
Genauso ist es mit der Schule. Ich wurde sofort freundlich empfangen und ich habe schon am 1. Tag viele, viele Freunde gefunden. Und die Schule hier kann man nicht mit unseren in Deutschland vergleichen!
Was die ‘Mid-Term Elections’ angeht habe ich ein Problem hier: Meine Gastfamilie hat kein Kabel oder Satelliten Fernsehen, sondern Internet Fernsehen ohne Werbung und ohne News Sendungen oder Ähnlichem. Das macht es mir schwer den Überblick über alles zu behalten, aber ich bemühe mich immer auf den neusten Stand zu bleiben. Hier in den USA sieht der Wahlkampf wie folgt aus: Es gibt regelmäßig Reden und/oder Debatten der einzelnen Kandidaten in Fernsehen, Internet oder Zeitung, bis zur Wahl im November 2014. Kurz vor der Wahl bekommt jeder Haushalt in den USA ein Buch mit allen Kandidaten, deren Ziele, Pro und Kontra Argumenten von Experten etc. zugeschickt. Dies soll den U.S. Bürgern nochmal alle wichtigen Informationen und Fakten zu den Kandidaten geben, um danach eine für sich gute Wahl zutreffen. Wenige Tage später sind alle U.S. Bürger aufgerufen per Mail, Post oder persönlich im Wahllokal zu wählen.
Die Wahl im November ist unterteilt in national Ebene und Staat Ebene. Im Moment ist der Gouverneur von Kalifornien Jerry Brown. Auch dieses Jahr wird er sich aufstellen lassen und gegen seinen Konkurrenten Neel Kashkari antreten.
Kalifornien ist unterteilt in 53 Kongresswahlbezirke und jeder schickt jeweils 1 Repräsentant ins Rennen. Die Bürger in Kalifornien wählen dann ihre Top 2, welche dann in die eigentliche Wahl im November gehen. Ich wohne im 17. Bezirk und dieses Jahr können wir uns unter 2 Repräsentanten entscheiden, Zoe Lofgren oder Sam Farr.
Bei diesen Wahlen im November gibt es eigentlich keine richtigen Themen, außer Diskussionen über Präsident Barack Obama, wie jedes Jahr.
Der Schulalltag sieht wie folgt aus:
Meine Schule beginnt um 8 Uhr morgens und endet um 15 Uhr. Jeder Schüler hat am Anfang des Schuljahres 6 Schulfächer ausgewählt. (Meine Fächer sind 1. Photographie, 2. U.S. Geschichte, 3. Französisch, 4. Englisch, 5. Physik und 6. Mathe.) Montag, Dienstag und Freitag hat man jedes Fach für 55 Minuten mit 6 Minuten Zeit dazwischen um zur nächsten Klasse zu gelangen. Nach der 1. und 2. Stunde ist eine 20 minütige und nach der 3. und 4. Stunde eine 35 minütige Pause. Mittwoch hat man alle geraden Fächer, in meinem Fall U.S. Geschichte, Englisch und Mathe, und Donnerstag alle ungeraden Fächer für jeweils 120 Minuten. Außerdem gibt es an meiner Schule noch ein Extrafach was ‘Zero Period’ heißt. Das bedeutet, dass man jeden Tag eine Extraschulstunde hat, die um 7 Uhr morgens beginnt aber nicht alle Schüler bekommen dies. Diese extra Stunde zeigt sich später besonders gut auf dem Zeugnis und natürlich auch auf dem Abschlusszeugnis.
Alle Unterrichtsstunden sind sehr schlicht gehalten und es ist somit nicht schwer dem Unterricht für eine gute Note zu folgen. Die mündliche Beteiligung ist nur 15 Prozent der eigentlichen Note Wert. Es wird viel mehr Wert auf die schriftlichen Sachen wie Hausaufgaben, Examen und Quizzes gelegt, was in Deutschland das totale Gegenteil ist. So gut wie alle Quizzes und Examen sind Multiple Choice, was es einem deutlich einfacher macht die richtige Antwort zu finden oder zu raten.
Aber am Ende der 4 Jahre an der High School muss jeder Schüler eine gewisse Anzahl von Punkten gesammelt haben um seinen Schulabschluss zu bekommen. Jeder muss 4 Jahre Englisch und Mathe gehabt haben, ein Jahr lang Physik, Chemie oder Biologie und viele weitere Voraussetzungen. Daher kann es auch passieren, dass man als Zehntklässler Biologie mit einem Zwölftklässler hat.
Ich glaube auch, dass die Lehrer es hier einfacher haben als in Deutschland mit dem Korrigieren von Tests und der Unterrichtsplanung. Ein Lehrer muss lediglich eine Stunde pro Tag vorbereiten, die er dann 6-mal am Tag für jeden Kurs wiederholt.
Die Schüler sind auch viel glücklicher und freundlicher als die in Deutschland, auch wenn es einmal stressig und schwer wird. Ich glaube das liegt daran, da es hier in den USA immer mal wieder kleine und große Events und Tänze wie Homecoming, Prom, Spirit Weeks, Winter Ball, etc.
Nach der Schule kann man vielen verschiedenen Clubs beitreten, wie zum Beispiel Schwimmen, Track, Golf, Basketball, American Football, Wrestling, Fußball und vielen weiteren. Dies geht allerdings nur, wenn die schulischen Leistungen darunter nicht beeinträchtigt werden.Und wenn man sich für einen Sport entschieden hat, dann praktiziert man diesen auch 5-mal die Woche für mind. 2 Stunden direkt nach der Schule. Somit ist es ‘normal’ hier das Haus um ca. 7 Uhr zu verlassen und um ca. 17:30 Uhr nach Hause zu kommen. Mir persönlich war das alles am Anfang etwas zu viel, denn man hat so gut wie keine freie Minute am Tag aber man gewöhnt sich am das Leben hier und alles in einem finde ich, dass das Leben hier eine sehr gute Abwechslung für mich ist, aber keine dauerhafte Sache wäre.
Wenn Sie noch Fragen haben dann werde ich die natürlich mit Vergnügen beantworten, ansonsten werde ich versuchen euch regelmäßig über meine Erlebnisse und Erfahrungen zu berichten.
Domenik Spirer aus den USA!
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