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14.06.2013, 12:00 Uhr | Michael Vietz
In Gedenken an Dr. Walter-Dieter Kock
Trauerrede zu Ehren unseres verstorbenen ehemaligen OB's
Am Freitagvormittag hatte ich die traurige Ehre, anlässlich der Trauerfeier zu Ehren des verstorbenen ehemaligen Hamelner Oberbürgermeisters Dr. Walter-Dieter Kock einige Worte für die CDU Hameln zu sprechen. Ich habe versucht, ihn, seine Persönlichkeit und seine Bedeutung für Hameln und die Hamelner Union in Worte zu fassen.


Liebe Frau Kock,
liebe Familie Kock,
sehr geehrte Damen und Herren,
verehrte Trauergemeinde,
heute verabschieden wir uns von einem unserer Besten.
 
Dr. Walter-Dieter Kock trat 1968 in die Christlich Demokratische Union ein und blieb unserer Partei in den folgenden 45 Jahren unerschütterlich treu. Aber nicht unkritisch. Loyalität verwechselte er nicht mit blinder Gefolgschaft.
 
Wir haben einen engagierten Mitstreiter verloren. Einen unermüdlichen Kämpfer für das Gemeinwohl. Einen wertvollen Ratgeber. Einen humorvollen und sachkundigen Begleiter unseres Wirkens. Einen kritischen ehrlichen Beobachter. Und viele haben einen guten Freund und Weggefährten verloren.
 
Viele von Ihnen haben ihn deutlich besser gekannt als ich. Ich bin Jahrgang 1968, dem Jahr des Beginns seines politischen Wirkens. Während ich in Hameln aufwuchs, prägte er unsere Stadt und ihr Miteinander. Machte sie zu der liebens- und lebenswerten Stadt, die sie heute ist. Gestaltete sie als Vertreter eines aktiven weltoffenen Bürgertums. Er war für mich damals schlicht "der OB". Er vertrat nicht nur unsere Stadt, er verkörperte das Ideal unserer Stadt. Er war Hameln.
 
Zur Vorbereitung auf heute habe ich viele gefragt, was sie mit ihm verbinden. Wie sie ihn sahen, wie sie ihn kannten.
 
Bürgernah, ohne sich anzubiedern.
Politisch, nicht parteipolitisch.
Ein OB für alle Bürger.
Geradlinig.
Aufrichtig.
Vertrauenswürdig.
Ehrenhaft.
Ein starker Charakter.
Ein guter Mensch.
Ein treuer Freund.
 
Manche verglichen ihn mit Richard von Weizsäcker. Andere mit Klaus von Dohnanyi. Ehrenhafte Männer von großer Überzeugung und einem klaren Verständnis von Politik als Dienst am Volk.
 
Dr. Walter-Dieter Kock vertrat nicht nur die Werte der Christdemokratie. Er lebte sie. Lebte sie vor. Verkörperte mit einer Selbstverständlichkeit das, was viele von uns anstreben. Wenn wir uns fragen, wie ein Amt idealerweise ausgeübt werden soll, wem kommt da hier und jetzt nicht Walter-Dieter Kock in den Sinn?
 
Ob wir nun das Bibelwort "Suchet der Stadt Bestes" nehmen. Oder das altrömische Prinzip der "Res Publica". Für ihn war das die Triebfeder seines politischen Handelns. Keine Floskel, sondern schlichtweg Teil seiner Persönlichkeit.
 
Er war einer von uns. Kein Parteisoldat. Er hatte einen klaren eigenen Kopf. Blieb dabei stets loyaler Teil der Gemeinschaft. Auf der Basis unserer Werte gestaltete er Politik, ohne Parteivoten blind zu folgen. Er kämpfte, diskutierte, argumentierte für gemeinsame Ziele und unsere Stadt. Stets fair.
 
Dr. Walter-Dieter Kock betrachtete die Hamelner Bürger nicht besitzergreifend als "seine Bürger". Sie waren Mitbürger, Nachbarn, Freunde. Familie. Diejenigen, mit denen er seine Heimat teilte. Er begegnete ihnen auf Augenhöhe, nahm sie und ihre Anliegen Ernst. Das spürten sie. Vertrauten ihm. Ohne dass er sich dabei mit jedem Anliegen gemein machte. Mit ihnen gemeinsam wollte er unsere Stadt gestalten. Für sie. Immer mit Blick auf die folgenden Generationen.
 
Als Politiker, als Ratsmitglied und Kreistagsabgeordneter, als Vorsitzender der Hamelner Ratsfraktion und letztlich in seiner Berufung als Oberbürgermeister: Er verkörperte das Ideal, dem wir alle in der Politik Tätigen folgen und das zu erreichen wir täglich anstreben. Dem wir gerecht werden wollen. Gleichgültig in welcher Partei wir uns bewegen.
 
Er wird uns fehlen. Wir werden uns an ihn erinnern. An die gemeinsamen Zeiten, Kämpfe und Erfolge. Diejenigen, die mit ihm arbeiteten, wirkten und lachten: erinnern Sie sich an diese Tage, an gemeinsame Erlebnisse, an erzählenswerte Geschichten. So lange wir an ihn denken, solange bleibt er in unseren Herzen, solange bleibt er Bestandteil unserer Gemeinschaft. Teil unseres Selbst.
 
Wir verabschieden uns heute von Dr. Walter-Dieter Kock. Von einem von uns. Von einem unserer Besten.
 
Er bleibt uns Leitbild und Vorbild.
 

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