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Der Arbeitskreis Küste der Unions-Bundestagsfraktion traf sich heute in der Landes-vertretung Schleswig-Holstein mit Dr. Carsten Wiebers, Leiter der Abteilung für Maritime Industrie der KfW IPEX-Bank. In seinem Eingangsstatement ging Wiebers zunächst auf die aktuelle Lage im Weltschiffbau ein: „Die Situation hat sich dramatisch verschlechtert!“ Es gebe immens hohe Verluste vor allem bei asiatischen Werften. Allein in Südkorea beliefe sich die Summe an schlechten Krediten in der Maritimen Industrie auf annähernd 80 Milliarden US-Dollar.
Auch Deutschland sei von der Schifffahrtskrise betroffen – allen voran die deutschen KG-Reeder, so der Bankenexperte. „Aber insgesamt ist die Maritime Industrie in Deutschland gut aufgestellt“ ist sich Wiebers sicher und weiter „das trifft vor allem auf den Spezialschiffbau und hierbei ganz besonders auf den Bereich Kreuzfahrtschiffe zu!“ Ein Grund dafür sei der stabile Markt. Derzeit gebe es weltweit nur 3 Werften, die sich technologisch in diesem Segment behaupten können - insbesondere die Meyer-Werft in Papenburg. Ein weiterer Grund für die gute Marktlage sei das stetige Nachfragewachstum nach Kreuzfahrten in China. Mittelfristig liege das Potential in China bei 10 Millionen Kreuzfahrtgästen pro Jahr – gegenüber 2 Millionen Gästen in Deutschland oder England.
„Dass sich nun die Genting Group am Schiffbau-Standort Deutschland engagiert, zeigte die hohe Qualität unserer Werften und Ingenieure – ganz besonders im Bereich Energieeffizienz“ ist Philipp Murmann, Vorsitzender des Arbeitskreises Küste. Ebenso, überzeugt. Damit deutsche Werften und Zulieferer auch in Zukunft in diesem Bereich mithalten können, müssten die Rahmenbedingungen stetig weiter verbessert werden. Wichtig sei aber auch, die Exportfähigkeit zu sichern. Deswegen begrüßte Murmann die intensiveren Bemühungen der „GeMax“, die als Vertriebs- und Marketingplattform für die deutsche Maritime Wirtschaft fungiert und dabei unterstützt wird durch die KfW IPEX-Bank. „Ein Anteil deutscher Produkte von bis zu 80% im Kreuzfahrtsektor zeigt, dass es wirtschaftlich und technologisch möglich ist, auf dem Heimatmarkt einzukaufen“ machte Wiebers hierbei deutlich.
„Aber auch die Politik ist gefragt“ stellte Murmann klar und ergänzte abschließend „wir müssen hierbei nicht nur die staatlichen Exportfinanzierungsinstrumente flexibilisieren, sondern auch die Genehmigungsprozesse für Ausfuhren vereinfachen und beschleunigen. Wir dürfen es nicht hinnehmen, dass erste ausländische Schiffbauer schon damit werben, dass ihre Produkte „german free“ sind – also weniger Genehmigungen brauchen und deswegen schneller exportiert werden können!“
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Der Arbeitskreis Küste der CDU/CSU-Bundestagsfraktion (Küstenkreis) ist der Zusammenschluss der CDU-Abgeordneten aus den Küstenländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Er dient u.a. als Gesprächsforum für maritime Themen. Vorsitzender des Küstenkreises ist Philipp Murmann MdB.
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