Die Ausstellung wurde von der Polizeiinspektion Hameln in ihrem Gebäude in der Hamelner Zentralstraße präsentiert und wurde durch eine lokal-regionale Betrachtung durch den Historiker Bernhard Gelderblom ergänzt. Insofern ergab sich ein schon bedrückendes Bild über eine dunkle Zeit unserer Geschichte. Eines, das zum Nachdenken und Besinnen auffordert.

Was hätten wir getan? Diese Frage drängt sich geradezu auf. Leicht beantworten lässt sie sich nicht, auch wenn wir mit etwa 80 Jahren Abstand uns natürlich am liebsten die Antwort geben würden: "Ich hätte mich gewehrt" Wenn wir aber ehrlich sind, so muß die Antwort wohl lauten: "Ich weiß es nicht. Ich wünsche mir, ich hätte mich gewehrt."

Die Ausstellung dokumentiert eindringlich, wie die Institution Polizei, die nach Kaiserzeit, Obrigkeitsstaat und Erstem Weltkrieg gerade eine neue demokratische Identität als "Freund und Helfer" ausbildete, durch das NS-Regime leise und effektiv korrumpiert wurde.
Wie sie durch die "Hilfspolizei SA" eine personell stärker aufgestellte und skrupellose Truppe als "Unterstützung", eher Aufpasser zur Seite bekam. Wie sie in einen Strudel geriet, der sie ebenso in einen Abgrund der Mitschuld zog - nicht nur in Deutschland.

Wie gesagt, eine nachdenklich stimmende Ausstellung, die ich jedem nur empfehlen kann. Die nicht umsonst auch mit zur Ausbildung unserer heutigen Polizei mit herangezogen wird. Damit wir auch in Zukunft sicher werden bei der Frage: "Wie hätte ich mich verhalten?" Denn Geschichte wiederholt sich nur dann, wenn wir uns ihrer nicht erinnern.