"Ich möchte ein innovatives Unternehmen besuchen,,," Das war die einzige Voraussetzung bei der Vorbereitung des Besuches. Die Wahl fiel auf die Electronic Wood Systems GmbH in Hameln. Nicht nur weil ihr Firmensitz in Hameln nach Passivhausstandard gebaut wurde. Nicht nur weil sie weltweit agiert und mit innovativer Technik punktet. Nicht nur weil sie sich konsequent auf dem Feld der Nachwuchsförderung bewegt. Sondern auch weil allein die Gründung ein Zeichen dafür ist, nicht zu verzagen sondern mutig seine Zukunft anzupacken.

Der Firmengründer, Hans-Peter Kleinschmidt, wurde 1996 arbeitslos und gehörte in einem Alter von 50 Jahren nicht unbedingt zu denjenigen, die damals leicht in einen neuen Beruf zu vermitteln waren. Aber anstatt den Kopf hängen zu lassen, wagte er einen Neuanfang und wagte sich als Gründer an die Selbstständigkeit. Mit Erfolg und, wie er selbst dankbar feststellte, mit der logistischen Unterstützung durch das Technologie- und Gründerzentrum (tgz) in Hameln.

Nach einer langen erfolgreichen Entwicklung ist auch die Fortsetzung der Unternehmensgeschichte mit den beiden Geschäftsführenden Gesellschaftern Matthias Fuchs und Hauke Kleinschmidt gesichert. Schon frühzeitig kümmerte sich der Unternehmensgründer um seine Nachfolge, ein vorausschauendes Unterfangen, das leider viel zu häufig vernachlässigt bzw. zu spät angegangen wird.

Was mich wirklich beeindruckt hat, war die klare Aussage, dass die EWS als solches kein Problem beim Fachkräftemangel sieht. Man müsse nur innovativ sein und Netzwerke nutzen, machte Geschäftsführer Fuchs deutlich. Und zeigte auch auf, wie. So hat die Firma gute Kontakte zu den Hochschulen und betreut Jahr für Jahr diverse Doktor-, Master- und (vormals) Diplomarbeiten. Sichert sich somit auch den frühen Kontakt mit potentiellen neuen Mitarbeitern. Es zeigt sich. Mit ein wenig Einsatz lässt sich auch im demographischen Wandel der Bedarf an Fachkräften gut bewältigen. Wie wir im Einzelgespräch später feststellten: wer nicht ausbildet und hier aktiv wird, wer darauf wartet, dass andere für ihn ausbilden, der hat in Zukunft weniger Chancen.

Die EWS betrachtet sich selbst als dynamisches und innovatives Unternehmen im Bereich Mess-, Qualitäts- und Produktüberwachungstechnik. Und zeigte bei dem Termin auch deutlich, dass dies kein simpler Marketingspruch ist, sondern die Realität abbildet. Gerade weil die Kundschaft weltweit agiert, und dementsprechend auch der Kundenservice, legen die Entwickler Wert auf hochpräzise und zugleich robuste und wartungsarme Produkte. Die im Übrigen auch hier in Hameln entwickelt und hergestellt werden.

Ursula von der Leyen zeigte sich auch erfreut, dass zahlreiche Frauen hier in der "traditionellen Domäne des Männerberufes Ingenieur" tätig sind. Es brauche halt überall Eisbrecher, um als Beispiele auch für kommende Ausbildungsgenerationen zu dienen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist daher auch für die Zukunftsfähigkeit mittelständischer Unternehmen von großer Bedeutung.

Mir präsentierte sich die Electronic Wood Systems als ein innovatives und leistungsfähiges mittelständisches Unternehmen, das eine große Bereicherung für die Hamelner Wirtschaft ist. Nicht nur wegen ihres Einsatzes, ihrer tatsächlichen Einsatzes und ihres Erfolges. Sondern auch weil es die Gründungsgeschichte zeigt, dass mit genügend Tatkraft, Mut und Innovationskraft. verbunden mit vorausschauender Kreativität, niemand verzagen muß.



Hier noch der Link zur Unternehmensseite:
www.electronic-wood-systems.de